Amtliche Meldung

Wurmkompost

Das Landratsamt ist auf der Suche nach Alternativen zur Grüngutentsorgung und daher wird im Augenblick an unserem Wertstoffhof versuchsweise der Rasenschnitt gesondert gesammelt und einem Wurmkompost zugeführt.

 

Eine Wurmkompostierung imitiert die in der Natur ablaufenden Prozesse zur Humusbildung aus organischem Material. Das kennen Sie auch vom Mulchen im Garten und auf dem Feld. Hauptakteur ist dabei der Kompostwurm, sowie eine vielfältige ihn begleitende und unterstützende Insektenfauna. Im Wurmkomposter herrschen für diese Bodenlebewesen die gleichen Bedingungen wie in einer Mulchschicht z.B. in Ihrem Gemüsegarten. Unter der Mulchdecke siedeln sich Kleinstlebewesen wie Mikroben, sowie verschiedenste Insekten und auch Kompostwürmer (Regenwürmer) an, die aus organischen Reststoffen wertvollen Humus voller Leben entstehen lassen. In diesem Fall stellen die am Wertstoffhof angelieferten Grüngutmaterialien die Nahrungsgrundlage für die Wurmkompostfauna. Wir starten einen kontinuierlich ablaufenden Prozess mit den Kräften der Natur, um einen reichhaltigen, nährstoffreichen Wurmkompost zu erzeugen. Durch das regelmäßig oben aufgelegte frische organische Material erhalten die Bewohner des Wurmkomposters stetig neue Nahrung, die sie in hochwertigen Wurmkompost umwandeln.

So wird aus dem Grüngut der Region neuer Humus – für unsere Region, für unsere Wiesen und Äcker.

Der Wurmkompost – das effektive Düngemittel aus dem Herzen der Natur.

Die Herausforderung für eine zukunftsgerichtete Landwirtschaft ist, den Umweltschutz und die Gesundheit der Nahrungsmittelkonsumenten im Fokus zu haben und zugleich die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Nutzpflanzenanbaus sicher zu stellen. Inzwischen ist es uns gelungen, durch den Zuschlag von gezielt dosierten natürlichen Stoffen in die Wurmkompostierung ein Düngemittel zu entwickeln, das diesen Anforderungen Rechnung trägt und auf mikrobiologischen Wege aus Biostoffen hergestellt wird: der Wurmkompost! – Ein organischer Dünger, der durch die Arbeit von Regenwürmern (Eisenia foetida) aus organischen Restmaterialien entsteht. Der schwarzerdeähnliche Kompost weist einen angenehmen Erdgeruch auf und verfügt über eine große Zahl an Huminstoffen, Spurenelementen, Enzymen, sowie natürlichen Wachstums- und Entwicklungsbotenstoffen. Durch den Einsatz von Wurmkompost lassen sich Ernteerträge auf natürliche Weise steigern, wobei das organische Düngemittel zugleich die Bodenfruchtbarkeit erhöht, die Bodenregeneration fördert und Nutzpflanzen gegen Krankheitserreger und Schädlingsbefall strärkt.

Die Wurmkompostierung erspart somit Pflanzenschutz- und Düngemittel, die unter hohem Energieaufwand hergestellt würden.

Der Wurmkompost – Ihr Einsatz und Ihr Nutzen

Für den Prozess der Wurmkomposterzeugung ist nur ein minimaler Energieeinsatz und durch die Regionalität auch nur ein geringer Transportaufwand nötig. Zusätzlich zur ökologischen Wertschöpfung werden sich auch Kosteneinsparungen ergeben, die letzten Endes Ihnen als Bürgern zu Gute kommen und Sie entlasten sollen.

Machen Sie mit und unterstützen Sie das Projekt durch Anlieferung dafür geeigneten Grünmaterials!

Hierfür ist zu beachten:

– Alles, was durch ein Sieb mit Maschenweite 10 x 10 cm fällt kann verwendet         werden (bzw. Stücklänge max. 10 cm)

– Geeignet ist Rasenschnitt, Laub, feiner Strauchschnitt – alles was einmal                  gewachsen ist und der vorher genannten max. Stückgröße entspricht

– Vermeiden Sie Fremdstoffe wie Glas, Plastik, Metall (keine unkompostierbaren      Materialien!)

Das Projekt lebt vom Mitmachen – sind auch Sie mit dabei!

Danke!

 

Hans Söhl, Arbeitsgruppe Boden der Ökomodellregion Mühldorfer Land

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