Der Wiedehopf ist Vogel des Jahres 2022

Der Sieger zum Vogel des Jahres von LBV und seinem bundesweiten Partner NABU steht fest: Der Wiedehopf (Upupa epops) hat mit 45.523 und 31,9 Prozent die meisten Stimmen erhalten.

Der Wiedehopf ist einer unserer auffälligsten heimischen Vögel. Sein spektakuläres Federkleid in orangerot mit der markanten Federhaube hat ihm bestimmt die eine oder andere Stimme eingebracht.

Obwohl der Wiedehopf unverwechselbar ist, stehen die Chancen den etwa spechtgroßen Vogel mit dem langen Schnabel zu beobachten eher schlecht. Der unverwechselbare Vogel verbringt als Zugvogel viel Zeit unterwegs oder in seinem afrikanischen Überwinterungsgebiet. Auch gilt seine Population mit 800 bis 950 Brutpaaren deutschlandweit als gefährdet. In Bayern gibt es gerade noch zehn nachgewiesene Brutpaare. Davon wurde auch im Donau-Ries ein Brutpaar 2020 bestätigt.

Die LBV-Kreisgruppe Donau-Ries möchte die bayerischen Brutpaare in ihrer Wohnungssuche unterstützen und die Neuansiedlung fördern.

So haben wir durch die Unterstützung der Regierung von Schwaben die Finanzierung von 50 Wiedehopfnistkästen gesichert. Das Landratsamt Donau-Ries hat davon 25 Nistkästen im Nördlichen Ries aufhängen. Die LBV-Kreisgruppe Donau-Ries hat 25 Wiedehopfnistkästen aufgehängt und betreut und auch im nächsten Jahr sind weitere Aktionen geplant.

Dem Wiedehopf mangelt es nicht nur an natürlichen Nistplätzen und er kämpft mit dem Rückgang von großen Insekten infolge von übermäßigem Pestizideinsatz und Überdüngung. Das Verbreitungsgebiet des wärmeliebenden Vogels wächst, was allerdings ein klares Anzeichen des Klimawandels ist.“

Der Wiedehopf lebt von größeren Insekten und ihren Larven. Er frisst gerne Käfer, Grillen, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen. Es darf auch mal eine Spinne oder kleine Eidechse sein. Sein wissenschaftlicher Gattungsname „Upupa“ ist eine Nachahmung des Klangs seines dreisilbigen „upupup“-Balzrufes. Vielen ist der neue Jahresvogel vielleicht aus der „Vogelhochzeit“ von Hoffmann von Fallersleben bekannt. In dem Kinderlied bringt der Wiedehopf „der Braut den Blumentopf“.

Die beste Zeit, um einen Wiedehopf zu sehen ist das Frühjahr, wenn die Vögel auf dem Durchzug in ihre nördlichen Brutgebiete sind.  Dann kann der auffällige Vogel auch völlig unerwartet im heimischen Garten eine Pause einlegen.

Die Wiedehopfe kehren Ende März bis Anfang April aus ihrem afrikanischen Winterquartier zurück und wenn Sie gerne im Naturschutz aktiv werden möchten, zum Beispiel bei Aufstellen und vor allem Kontrolle von Nistkästen. Bitte per E-Mail unter anna.schramm@lbv.de melden.

Foto Münster am Lech im Frühjahr 2020

Foto Münster am Lech im Frühjahr 2020 

Noch ein Dankeschön für Ihre Meldungen und schönen Fotos.

Das Wahlergebnis für die vier anderen Kandidaten sieht wie folgt aus: Platz zwei, die Mehlschwalbe mit 34.773 Stimmen (24,4 Prozent). Platz drei flattert der Bluthänfling mit 28.442 Stimmen (19,9 Prozent) vor dem Feldsperling mit 23.259 Stimmen (16,3 Prozent). Der letzte Platz geht an den Steinschmätzer (10.801 Stimmen, 7,6 Prozent).

Autor: LBV KG Donau-Ries

Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e.V. ist der älteste unabhängige Naturschutzverband Bayerns und setzt sich seit über 111 Jahren für den Erhalt der Artenvielfalt ein. Die Kreisgruppe LBV Donau-Ries steht für Naturschutz in Bayern, Artenschutz, Tierschutz, Biotopschutz, Klimaschutz, und Umweltbildung und informiert über Aktuelles und wichtiges aus der Region.