Bufodine erzählt: Krötensammeln aus einer anderen Perspektive

Krötendame Bufodine möchte Euch ihre Geschichte erzählen:

Liebe Menschen, in meinem kurzen Krötenleben, es besteht bisher aus dreimal diverse Krötenherren zum Laichgewässer tragen, habe ich schon allerlei erleben können. Zumeist besteht mein Leben darin unter der Erde und in Verstecken zu leben. Dort suche ich nach Nahrung und finde Regenwürmer gar köstlich, Käfer sind okay, aber halt a bissl hart mit ihrem Chitinpanzer und auch schwerverdaulich für mich. In der letzten Zeit finde ich immer weniger von dem Getier. An was es liegt kann ich nur ahnen, zu wenig Raum für meine geliebten Freunde, die ich zum Fressen gern habe? Vielleicht ist es einfach zu wenig Wasser? Ich kann es Euch nicht sagen.

Auf jeden Fall möchte ich mich herzlich bei all denjenigen bedanken, die sich unserer annehmen. Die in vielen Stunden Arbeit für uns Schutzhürden aufbauen und schwarze Becken in den Boden graben. Sie möchten uns vor den schnellen, schweren anbrausenden Metallteilen bewahren. Soweit ich das mitbekommen habe, werden zweimal täglich diese schwarzen Becken, ihr Menschen bezeichnet es glaube ich als Eimer, geleert und wir werden von Euch in unser Laichgewässer getragen. Vielen, vielen Dank dafür, ansonsten wären die meisten von uns wohl platt auf der Straße zu finden.

Nun aber zurück zu meinem Leben: Jährlich im März/ April, wenn es etwas wärmer wird, so um die Hüpftemperatur, ich schätze für euch Menschen über 8 Grad Celsius und am besten wenn es regnet, es nass ist, werden wir aktiv. Wir sind dämmerungs- und nachtaktiv. Dann graben wir uns schnell aus unserem Unterschlupf hervor und wandern zu dem Gewässer in dem wir einmal aus unserem Ei geschlüpft sind. Erneut legen wir als Laichschnüre unsere bis 5000 Eier auf der Wasseroberfläche entlang Schilfstangen oder Binsenhalmen ab. Nach 3 Wochen schlüpfen daraus die Kaulquappen und nach 3 Monaten, im Juni/Juli wandern unsere Krötenbabies wieder zurück in ihr Landrevier.

Nochmals Danke an alle Zweibeiner, die regelmäßig beim Sammeln, Auf- und Abbauen der Amphibienzäune geholfen haben und uns sicher in unseren Lebensraum bringen!  Eure Bufodine

 

An den Klosterweihern in Neumarkt- St. Veit entlang der Straße wurden im Jahr 2022 880 Kröten, ein Molch, ein Grasfrosch und einmal unbekannt (noch zu klein um ihn zu bestimmen) sicher über die Straße gebracht.

Wer mithelfen möchte ist jederzeit willkommen.

Am besten ist eine Kontaktaufnahme über Bund-Naturschutz-NLM@freenet.de

Autor: bund-naturschutz-nlm@freenet.de

Ortsgruppe des Bund Naturschutz des nördlichen Landkreises Mühldorf