Amtliche Meldung

 

Der Kiebitz ist wieder zurück aus seinem Winterquartier und sucht seine angestammten Brutplätze auf. Ein wichtiges Brutgebiet des schönen Feldvogels liegt dabei auch bei uns in der Gemeinde. Im Bereich vom Steeger Bach und dem Walkersaicher Mühlbach brütet der der Kiebitz sehr gerne. Dafür ist es wichtig dass wir unsere Hunde in diesen Bereichen nicht ableinen und auch selber auf den Wegen bleiben, damit der Kiebitz ungestört seinem Brutgeschäft nachkommen kann.

Der Kiebitz war früher ein typischer und häufiger Feldvogel unserer Kulturlandschaft. Heute ist sein Bestand sowohl deutschlandweit, als auch bayernweit dramatisch zurückgegangen, stellenweise um mehr als 80%. Auch im Landkreis Mühldorf geht man aktuell von gerade einmal 46 Kiebitz-Brutpaaren aus. Zu diesem Ergebnis kam das seit einigen Jahren im Landkreis umgesetzte Kiebitz-Schutzprojekt, ein Gemeinschaftsprojekt vom Landesbund für Vogelschutz (LBV), Bayerischem Bauernverband (BBV), Wildland-Stiftung Bayern und der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Mühldorf unter der Leitung des Landschaftspflegeverbands (LPV) Mühldorf.

Kiebitz-Schutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe                                                           Die Ursachen für die Gefährdung und den Rückgang der Feldvögel sind vielfältig. Deshalb ist der Kiebitz-Schutz auch nur möglich, wenn alle mithelfen. Wie das funktionieren kann, zeigt das Kiebitz-Schutzprojekt des Landkreis Mühldorf sehr gut. So sind auch in diesem Frühjahr wieder ehrenamtliche Kiebitz-HelferInnen der LBV Kreisgruppe Mühldorf unterwegs, um nach brütenden Kiebitzen Ausschau zu halten und die Brutgebiete zu betreuen. In enger Absprache und mit der Genehmigung der Landwirtinnen und Landwirten vor Ort werden Kiebitz-Nester auf Ackerflächen markiert, damit sie bei der aktuell anstehenden Flächenbewirtschaftung nicht zerstört werden. Während der Brutzeit von Anfang März bis Ende Juni ist es zudem wichtig, dass die Bodenbrüter ungestört brüten können.

Die meist vier, braungefleckten Eier des gut getarnten Kiebitz-Geleges sind auf dem Acker kaum zu sehen.

Ein Schutzprojekt mit Erfolgen                                                                                         Die Ergebnisse des Kiebitz-Schutzprojektes der vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass durch die intensive Zusammenarbeit alle Projektpartner aus Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen die Kiebitz-Vorkommen im Landkreis Mühldorf stabil gehalten werden konnten. Dabei zeigte der Mart Buchbach in der letzten Brutsaison mit sieben Bruten die zweitmeisten Kiebitznester im Landkreis Mühldorf, was die hohe Bedeutung als wichtiges Kiebitz-Brutgebiet verdeutlicht. Leider waren die Gelegeverluste aufgrund von Bodenräubern wie dem Fuchs sehr hoch, sodass lediglich bei zwei Nestern ein Schlupferfolg verzeichnet werden konnte. Oberstes Ziel des Kiebitzprojektes ist deshalb, den Bruterfolg der Feldvögel in den kommenden Jahren zu verbessern. Eine aufwendige, aber dafür sehr effektive Methode ist beispielsweise der Gelegeschutz mit Hilfe eines Elektrozauns, wie man es bei anderen, stark gefährdeten Wiesenbrüterarten wie dem großen Brachvogel bereits praktiziert.

Wenn sich alle Beteiligten auch in Zukunft auf diese herausragende Weise gemeinsam für den Schutz der Kiebitze einsetzen, stehen die Chancen gut, dass wir den Bestand des sympathischen Feldvogels nicht nur erhalten, sondern zusätzlich wieder stärken und so die Vorkommen der Kiebitze in Buchbach und im gesamten Landkreis Mühldorf langfristig sichern.

Das Kiebitznest wurde mit einem Haselnussstecken markiert und kann so bei der Bewirtschaftung kleinräumig umfahren werden, damit es unversehrt bleibt.

 

(Fotos: D. Kiermeier, E. Lindner)

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